Rede zur Gestaltung des Stadteingangs am Alten Hospital

Rede des Stadtverordneten Michael Höhmann zum ISEK-Projekt 13 in der Stadtverordnetenversammlung vom 21. September 2023

Es gilt das gesprochene Wort:

„Herr Stadtverordnetenvorsteher, meine Damen und Herren,
wir haben das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Gudensberg 2030 (kurz ISEK)
für das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ am 24.10.2019 beschlossen.
Mit dem ISEK wollen wir gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürger die
Stadtentwicklung gerade in den Kernbereichen aktiv gestalten. Mit dieser
Bürgerbeteiligung entstand das Projekt, um das es heute geht: Die Aufwertung des
Stadteingangs im Umfeld des alten Hospitals.
Stadteingänge sind Imageträger und haben eine wesentliche Bedeutung für die
Außenwirkung einer Stadt. Durch eine städtebauliche Gestaltung und Aufwertung der
Stadteingänge soll auch die Attraktivität der Stadt gestärkt werden.
Quasi ein „face-lifting“ für die Stadt und eine großartige Chance nach innen die
Identifikation mit der Stadt zu stärken. Mit der Gestaltung der Stadteingänge sichern
wir die Identifikationsträger unserer Stadt und unser historisches Erbe – hier: das Alte
Hospital.
Konkret sind im Bereich des Alten Hospitals zur Aufwertung des Stadteingangs im
Projekt geplant, das Hospitalgebäude mit der Hospitalskapelle sichtbarer zu machen
und dabei das Umfeld entsprechend zu gestalten und zu bepflanzen. Die
Bepflanzung soll vor allem mit insektenfreundlichen Blühpflanzen erfolgen.
Meine Damen und Herren,
generell wollen wir mit Hilfe der bewilligten Mittel aus den Städtebauförderungs-
programmen die Chance nutzen, durch eigene städtische Maßnahmen ein
verbessertes Stadtbild zu schaffen und dabei die Kommunikation zwischen den
Bürgerinnen und Bürger verbessern. Wichtig dabei ist, dass wir zugleich auch ein
positives Investitionsklima für private Bauherren schaffen.
Die Stadteingänge sind die Visitenkarte einer Stadt und bedürfen aufgrund ihrer
Bedeutung intensiver planerischer Überlegungen. Der erste Eindruck einer Stadt ist
prägend. Er beeinflusst maßgeblich das Gefühl, sich positiv empfangen und
aufgenommen zu fühlen. Innerstädtisch sind Stadteingänge die Übergangsbereiche
zwischen bebauten Gebieten mit unterschiedlichen Nutzungs- und Stadtstrukturen.
Im vorliegenden Projekt geht es um die Eingangssituation von Westen/Süd-Westen
kommend durch die Fritzlarer Straße den Stadtkern zu erreichen. Gerade in dem
Bereich vom Kreisel am Alten Hospital bis zum Marktplatz besteht weiterer
Sanierungsbedarf und auch eine Brachfläche gilt es neu zu bebauen. Mit der
Gestaltung des Stadteingangs am Alten Hospital sollten wir auch die Weichen hierfür
stellen. Damit ergibt sich erst nach meiner Ansicht ein attraktives
Gesamtstadteingangsbild mit einer Fachwerkshauspromenade, die Lust auf mehr
macht – nämlich unsere historische Altstadt.
Dazu brauchen wir aber die Beteiligung der dortigen privaten Bauherren. Hierfür
benötigen wir jedoch eine Verbesserung der verkehrlichen Situation.
Die Probleme sind nämlich verkehrlicher Natur. Ein Nadelöhr, stark genutzt vom
Kraftfahrverkehr, auch Schwerlastverkehr, dient nicht nur zur Erreichung der
Kernstadt und den Betrieben im innerstädtischen Bereich, sondern auch zur
Weiterführung zur Bundesautobahn, unverzichtbar für den öffentlichen
Personennahverkehr und zugleich kaum nutzbar für Radfahrer und Fußgänger. Die
Lebensqualität in diesem Bereich ist erheblich eingeschränkt, die Immobilien
entsprechend schlechter in ihrer Bewertung und sanierungsbedürftig, die
Wohnqualität ist schlecht – die Mieten entsprechend niedrig, soziale
Problembereiche erwachsen.
Herr Stadtverordnetenvorsteher, meine Damen und Herren,
mit diesem ISEK-Projekt erreichen wir in der Tat eine Aufwertung des Stadteingangs
im Bereich des Alten Hospitals. Wir sollten die Umsetzung nun beschließen und
damit auf den Weg bringen.
Wir sollten aber ebenso konsequent die angrenzende und beschriebene
Aufgabenstellung anpacken, um die Voraussetzungen auch dafür zu schaffen, dass
es gelingt, Private zu Projekten im angrenzenden Abschnitt der Fritzlarer Straße zu
bewegen.“