Alexander Höhmann, mit 26 Jahren das jüngste Mitglied der SPD-Fraktion, hat sich den Haushalt der Stadt Gudensberg für das Jahr 2021 einmal aus der Sicht seiner Generation angeschaut. Schaut hierzu das Video an. Der Redetext für die Stadtverordnetenversammlung folgt.
Seine Redebeitrag zur Beschlussfassung über den Haushaltsplan 2021:
„Herr Stadtverordnetenvorstehen, meine Damen und Herren,
die Corona-Pandemie und die damit verbundenen wichtigen und richtigen Maßnahmen zu ihrer Eindämmung erschweren es, einen ausgeglichenen Haushalt hinzubekommen, doch wir schaffen das.
Die Maßnahmen empfinde ich als angemessen. Sie sollen das Infektionsgeschehen eindämmen. In Gudensberg setzen wir die Beschränkungen der sozialen Kontakte und den Betrieb von Einrichtungen und Angeboten in unserem kommunalen Umfeld um. Grundsätzlich stelle ich bei uns fest, dass unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger anpassungsfähig sind und Verständnis für die erheblichen Einschränkungen haben.
Ich stelle aber auch fest, dass die Gesellschaft und gerade meine Generation unter den Kontaktbeschränkungen leidet. Es fehlen die Freizeit-, Sport-, Kultur- und Vereinsangebote. Das Sozial- und Gemeinwesen ist insgesamt bedroht.
Vor diesem Hintergrund beschränke ich mich in meinen Ausführungen auf einige wenige Punkte, die für meine Generation von besonderer Bedeutung sind:
Eine kinder-, jugend- und familienfreundliche Stadt braucht Kindergärten, Schulen, Spielplätze, aber auch Raum für Aktivitäten und Treffpunkte.
Wir sehen in dem Bau der KITA in Maden nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, die unseren Haushalt sehr stark belastet. Kinder sind die Zukunft und jeder investierte Euro hierfür ist gut angelegt.
Und die Bürgerinnen und Bürger in Maden erhalten mit dem neuen Dorfgemeinschaftshaus einen Treffpunkt für die Aktivitäten der Vereine und der Dorfgemeinschaft.
Wir freuen uns auch auf das neue Vereins- und Kommunikationszentrum. Damit entsteht eine multifunktionale und barrierefreie Begegnungsstätte für alle Bürgerinnen und Bürger.
Darüber hinaus soll ein Begegnungsraum für Jugendliche im Zentrum entstehen und auch die Ausstattung auf dem Alten Sportplatz mit der großen Betonfläche, Skaterobjekten und dem Unterstand wird nun schrittweise saniert und ausgebaut.
Hier möchte ich mich bei unserem Bürgermeister ausdrücklich bedanken, der mit mir aktiv den Kontakt zu den jungen Menschen gesucht hat, die den Alten Sportplatz für ihre Freizeitaktivitäten nutzen. Hier wurde schon angepackt, um bestehende Skatergeräte zu sanieren. Und für das kommende Jahr soll diskutiert werden, wie der Alte Sportplatz attraktiver für Aktivitäten und Veranstaltungen – gerade für junge Menschen – verbessert werden kann.
Im kommenden Jahr wird auch die Stelle der Jugendpflege neu besetzt werden. Mit Unterstützung der Jugendpflege sollte die Beteiligung junger Menschen dann auch wieder verbessert werden.
Wir erwarten ein Konzept der Jugendbeteiligung, ob als Jugendbeirat oder sogar als Jugendparlament.
Wichtig ist aber ebenso, weiterhin für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen und jungen Familien zu ermöglichen, auch ein eigenes Heim in Gudensberg zu bauen. Diese Menschen dürfen nicht aus ihrer Heimatstadt vertrieben werden, weil es dort keine Baugrundstücke für Gudensberger oder nicht einmal bezahlbaren Wohnraum gibt.
Wir hoffen, dass nicht nur nachhaltig gebaut wird, sondern auch Mehrgenerationsprojekte und altersgerechte Wohnangebote erfolgen sowie naturnahe Erholungs- und Freizeitzonen geschaffen werden.
Vielleicht ist hier mit dem ISEK Stadtentwicklungsprogramm, mit dem bis 2030 30 Millionen EURO fließen werden, so etwas zu schaffen. Ich sehe mit dem ISEK die Chance, Gudensberg mit allen Stadtteilen zum Aushängeschild einer kinder-, jugend- und familienfreundlichen Stadt zu machen.
Und nicht zuletzt, uns fehlt allen das Hallenbad. Schön, dass es mit der Sanierungsplanung nun beginnen kann und dann die Sanierung schnellstmöglich erfolgen kann. Wir rechnen fest mit der Neueröffnung spätestens zur Hallensaison 2022. Das dauert zwar noch, hat aber zum Ergebnis ein voll saniertes Bad mit Neubaustatus.
Meine Damen und Herren,
ich wäre kein guter Feuerwehrmann, wenn ich nicht auch hier darauf schauen würde.
Wir investieren weiterhin in den Brandschutz und damit in die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger. Insgesamt 365.000 EURO entsprechend unserem Brandschutzentwicklungsplanes.
Wir erhalten alle Feuerwehrstützpunkte in den Stadteilen. Das Feuerwehrhaus in Obervorschütz wird als nächstes ausgebaut. Der Übungsturm am neuen Feuerwehrzentrum kommt nun auch nachdem Fördermöglichkeiten bewilligt worden sind. Der Übungsturm kann also im neuen Jahr gebaut werden.
Herr Stadtverordnetenvorstehen, meine Damen und Herren,
der Haushalt 2021 setzt aus Sicht der SPD trotz Einnahmeausfällen ein Zeichen für Kontinuität, Sicherheit und die Weiterentwicklung unserer sozialen, kulturellen und ökologischen Strukturen. Gudensberg bietet ein gutes Zuhause und eine gute Zukunft für junge Menschen.“