
"Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, meine sehr geehrten Damen und Herren,
mit der Vorlage der geprüften Eröffnungsbilanz der Stadt Gudensberg erleben Sie einen einzigartigen Moment in der Geschichte unserer Stadt. Erstmalig wird eine systematische Gegenüberstellung von Vermögen und Schulden vorgenommen, aus der die wirtschaftliche Lage der Gemeinde erkennbar ist.
Meine Damen und Herren, was zeichnet die kommunale Eröffnungsbilanz aus?
1. Sie ist eine auf den Stichtag 01.01.2009 bezogene und in Kontenform kurz gefasste Gegenüberstellung von Vermögen (Aktiva) und Kapital (Passiva). Wie in der Privatwirtschaft stellt die Passivseite der Bilanz die Mittelherkunft oder die Finanzierung dar. Die Aktivseite bildet die Verwendung der Mittel ab.
2. Die Bilanz hat ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Schuldenlage der Stadt zu vermitteln.
3. Grundlage für die Aufstellung der Bilanz ist das Inventar – Anlagenspiegel genannt. Das Inventar weist zum Stichtag alle Vermögensposten nach Art, Menge und Wert aus. Der Anhang ist Bestandteil der Eröffnungsbilanz, er besteht aus dem Anlagenspiegel, dem Forderungs- und dem Verbindlichkeitenspiegel.
Für die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement – kurz KGSt genannt bildet die Bilanz als Wertespeicher die gesamten Ressourcenbestände einer kommunalen Gebietskörperschaft ab.
Für viele Betrachter ist eine der entscheidenden Kennzahlen zur Beurteilung der wirtschaftlichen Lage von Kommunen wie in den Unternehmen das Eigenkapital bzw. die Eigenkapitalquote. Vermögen ./. Schulden = Eigenkapital lautet die betriebswirtschaftliche Gleichung zur Ermittlung dieser Größe. Für Gudensberg heißt das in absoluten Zahlen ausgedrückt: 57.538.500,85 ./. 3.654.163,30 = 53.884.337,55. Das entspricht einer Eigenkapitalquote von rd. 94%.
Dabei haben wir das Vermögen unserer Stadt nicht geschönt, sondern die niedrigsten Werte angenommen. Deshalb ist die in der mittlerweile geprüften Eröffnungsbilanz der Stadt Gudensberg ausgewiesene Eigenkapitalquote von 94% überaus beachtlich.
Das Anlagevermögen beläuft sich auf fast 49 Mio, das sind rd. 85 % der Bilanzsumme. Das Vermögen der Stadt ist auf diesen Stand angewachsen weil wir mit den Investitionen der vergangenen Jahre dauerhafte Werte auch für die kommenden Generationen geschaffen haben! Wir können hier in diesem Hause den Anspruch erheben, mit den Investitionen und Planungen der letzten Jahre Gudensberg erheblich vorangebracht zu haben. Natürlich hat diese Entwicklung auch Geld gekostet. Doch wir sind der Auffassung, dass dieses Geld zum Großteil sinnvoll in die Weiterentwicklung unserer Stadt investiert wurde und auch weiter wird. Nicht alles ist möglich und manches kann nur in mehreren Schritten realisiert werden. Doch die richtigen und wichtigen Präferenzen zu setzen ist dabei entscheidend.
So kämpfen wir, die SPD-Fraktion, hier für die richtigen Präferenzen und die notwendigen Prioritäten, doch letztlich finden wir, damit meine ich alle Fraktionen einen Konsens, der trägt und nachhaltig zum Wohle unserer Stadt beiträgt.
Ob Erneuerung und Ausbau der kommunalen Infrastruktur, interkommunales Gewerbegebiet,
Neubauplätze und Revitalisierung der Ortskerne,
Ausbau der Kinderbetreuungsangebote und Schulsozialarbeit, Innenstadtentwicklung und Wohnen im Alter oder Stärkung von Kultur und Ehrenamt sowie Einstieg in den Tourismus.
Herr Stadtverordnetenvorsteher, meine Damen und Herren, seit langem haben zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Verwaltung Vermögensgegenstände erfasst und bewertet. Erstmalig verfügt die Stadt damit über eine vollständige Vermögenserfassung. Das Fazit:
Gudensberg ist in vielen Bereichen vorangekommen. Diese Bilanz kann sich sehen lassen!
Die SPD-Fraktion wird den Beschluss, wie vom Vorsitzenden des Haupt- und Finanzausschusses vorgetragen, stolz tragen. Im Namen der Fraktion wünsche ich allen Kolleginnen und Kollegen und Ihnen, meine Damen und Herren eine besinnliche Weihnachtszeit. Den Kolleginnen und Kollegen wünsche ich viel Kraft für das neue Jahr, denn wir haben noch viel vor!"