
Schwalm-Eder. Nachdem wichtige Gelder für die Arbeitsmarktförderung des Kreises weggefallen sind, werden die kritischen Stimmen an der Arbeitsmarktpolitik lauter.
Die SPD-Bundestagsfraktion veranstaltete die Konferenz Aktive Arbeitsmarktpolitik statt Fachkräftemangel in Berlin. Der Gudensberger Bundestagsabgeordnete Dr. Edgar Franke begrüßte dazu vier Gäste aus dem Schwalm-Eder-Kreis: Edeltrud Herzog und Udo Amling, von der Starthilfe Homberg, Anni Bierwirth, AfA Schwalm-Eder, sowie Hartmut Zülch vom Berufsförderungswerk Kassel.
Offene Kritik
Dr. Franke kritisierte offen die Poltik der Regierungskoalition: Arbeitsministerin von der Leyen betreibt einen arbeitsmarktpolitischen Kahlschlag und beschneidet mit ihrer sogenannten Reform die Lebenschancen der Menschen vor Ort. Die schwarz-gelben Pläne bedeuten schon für 2012 allein in Hessen Kürzungen bei Leistungen für Arbeitslose in Höhe von 4,3 Mrd. Euro. Das trifft vor allem die Bildungsträger, wie die Starthilfe, die sich um schwer vermittelbare Jugendliche bemühen. Im Kreis direkt betroffen: Der Objektschutz. Das Gemeinschaftsprojekt des Starthilfe Ausbildungsverbundes, des Jobcenters, der Polizeidirektion Schwalm-Eder, Sparkassenversicherung und dem Schwalm-Eder-Kreis wird nicht mehr gefördert.
Amling konnte die Auswirkungen vor Ort bestätigen. Für Nordhessen bedeutet diese Reform eine erhebliche Mittelkürzung. Bei den JobCentern fehlt Geld für dringend erforderliche Weiterbildungs-, Qualifizierungs- und Umschulungsmaßnahmen. Außerdem haben wir als Starthilfeausbildungsverbund massiv Probleme hochqualifiziertes Personal zu halten.
Zülch ergänzte: Es trifft ganz besonders die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen, wobei gerade diese Menschen auf ihrem Weg zurück ins Arbeitsleben wirkungsvoll unterstützt werden müssen.
Abschließend wies Dr. Franke nachdrücklich darauf hin, dass die Förderung von Langzeitarbeitslosen eine gesellschaftliche Herausforderung sei. Außerdem hätten die Ausgaben präventiven Charakter und würden helfen, langfristig Geld zu sparen.
Bild: Kritische Stimmen: v.l.: Holger Mick, Hartmut Zülch, Heidemarie Schmirler, MdB Ulrich Meßmer, Anni Bierwirth, Dr. Edgar Franke und Udo Amling bei der Konferenz in Berlin.