Redebeitrag zur Mitgliedschaft in einer Touristischen Arbeitsgemeinschaft

"Herr Stadtverordnetenvorsteher, meine Damen und Herren,

Hessen ist ein attraktives Reiseland mit einer vielfältigen und hochwertigen Angebotspalette – sei es für Urlaubsaufenthalte oder für Geschäftsreisen. Erkennbar ist dies an gut 27 Millionen Gästeübernachtungen und ca. 280 Millionen Tagesreisen im Jahr 2009. Im Bundesländervergleich der Übernachtungszahlen liegt Hessen an sechster Stelle. Der Trend ist weiterhin positiv, so die aktuellen Zahlen der Tourismusbranche.

Die besonderen Stärken des touristischen Angebots in Nordhessen liegen in den Themenlinien „Städte und Kultur“, „Aktiv und Natur“ sowie bei „Gesundheit und Wellness“ und "Geschichte". Der Tourismus ist daher zunehmend ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Zunehmend mehr Arbeitsplätze hängen heute direkt oder indirekt schon vom Tourismus ab.

Folgerichtig schlägt uns heute die Verwaltung vor, eine touristische Arbeitsgemeinschaft zusammen mit Bad Emstal und Niedenstein einzugehen.

In der vergangenen Legislaturperiode haben wir eine sehr gute Grundlage für diese Zusammenarbeit geschaffen. Ich erinnere an die Anstrengungen zur Aufwertung der Obernburg, die Attraktivierung unserer Innenstadt mit moderner Kunst, dem Ars Natura Weg, dem Panoramaweg, diverse Rad- und Fußwegeanbindungen oder jetzt ganz aktuell, an unsere Freilichtbühne. Gudensberg hat dank unserer Arbeit viel zu bieten.

Das Land Hessen hat die Strukturen im Nordhessischen Tourismus untersucht. Im Ergebnis wurde eine hohe Wertschöpfung festgestellt. So gibt der Gast im Durchschnitt rund 75,- Euro während seines Aufenthalts in Nordhessen täglich aus.

Allerdings sind auch Schwachstellen aufgezeigt worden. So wird im Marketing zu viel Geld für informierende Werbung ausgegeben und zu wenig Geld für aktivierende Werbung (also Werbung, um Gäste zu werben). Zudem seien die Tourismusstrukturen in Nordhessen zu kleinteilig (zu viele Organisationen, zu wenig Vernetzung).

In einem vom Land Hessen finanziell geförderten Projekt können sich daher Kommunen in Form touristischer Arbeitsgemeinschaften zusammenschließen.

In unmittelbarer Nachbarschaft vereinbarten seit geraumer Zeit neun nordhessische Gemeinden eine touristische Zusammenarbeit unter dem Namen „Erlebnisregion Edersee". Diesem zunehmenden Wettbewerb der Regionen müssen wir uns vor allem mit unserem Aushängeschild Märchenbühne auch touristisch stellen.

Wir benötigen noch einen Oberbegriff, einen Namen für die Region, der die Vorzüge und Schönheiten des Chattengaus und des Habichtswaldes touristisch besser vermarkten hilft.

Wir als heimliche Kulturhauptstadt des Chattengau sind auf dem richtigen Wege, wenn diese Vorarbeiten jetzt stärker touristisch vernetzt werden. Werbung durch TAG´s ist zehn mal so effektiv wie vorher.

Touristische Messen werden gemeinsam besucht, gemeinsame Werbemittel stärken die Marke und durch einen abgestimmten Internetauftritt findet man schneller eine gemeinsame Marke. Wie andere unsere Region sehen, ist hierbei entscheidend.

Die SPD Fraktion setzt weiterhin auf eine interkommunale Zusammenarbeit in unserer Region und stimmt der Vorlage zur Schaffung der touristischen Arbeitsgemeinschaft zu."